Shuttle-Lager und Hängefördertechnik als Produktionspuffer
Technik von psb wird im Bielefelder Werk des deutschen Haushaltsgeräte-Herstellers Miele bereits seit vielen Jahren in der Produktionslogistik eingesetzt: Elektrohängebahnen, Langtrolley-Hängefördertechnik »Power & Free« oder auch flurgebundene Fördertechnik. Die Hängefördertechnik kann ihren großen Vorteil »Raumgängigkeit« ausspielen, um die verschiedenen Bereiche Montage, Produktionspuffer, Prüfeinrichtung sowie Versand zu verbinden und Bauteile zu puffern. Die flurgebundene Fördertechnik wird zur Gestaltung der Montagelinien genutzt.
Gleich zwei große Erweiterungen der psb Produktionslogistik konnten jetzt in Bielefeld in Betrieb genommen werden, um die vier Montagelinien für Geschirrspüler zukunftssicher auf ein neues Produktionsprogramm auszurichten. Die Umstellung der Fertigung mit einer deutlich gestiegenen Anzahl sogenannter Exoten vergrößert die Variantenvielfalt bei den Bauteilen erheblich.
Der Speicher für Türinnenbleche ist mit psb Hängefördertechnik (Langtrolleys mit Power & Free) ausgestattet. Diese verbindet auch den Speicher mit der vorgelagerten Fertigung und bedient die Montagelinien. Neben der Installation zusätzlicher Pufferbahnen implementierte psb eine neue Lager- und Umschlagstrategie, da die Pufferbahnen nicht mehr sortenrein belegt werden können. psb entwickelte den statischen Puffer zu einem dynamischen Hängewarenpuffer mit einfachem und direktem Zugriff auf alle gelagerten Bauteile.
Eine deutliche Kapazitätssteigerung im Rohbottichspeicher erforderte zudem die Optimierung der Lagerstrategie bei diesen Komponenten. Durch die Produktionsumstellung ist auch bei diesen großen Bauteilen ein Puffer mit Direktzugriff auf einzelne Bottiche notwendig geworden. Daher hat psb als Ergänzung des bestehenden Systems, das weiterhin für Schnelldreher-Varianten genutzt wird, ein eingassiges Shuttle-Lager mit einer Gassenlänge von 115 m geplant und realisiert.
Maximal können hier 520 Rohbottiche der Abmessungen 700 x 670 x 962 mm gelagert werden. Auf den beiden Ebenen sind jeweils 2 Shuttles, im Endausbau sind es 3 Shuttles pro Ebene, im Einsatz. Damit können bis zu 220 Doppelspiele für die Ein- bzw. Auslagerung der großen Bauteile erreicht werden. Die Realisierung des Shuttle-Puffers auf einer Bühne in der Montagehalle der Geschirrspüler hat den Vorteil einer exzellenten Raumausnutzung sowie von sehr kurzen Transportwegen.
Eine besondere Herausforderung war die nahtlose Integration in die bestehenden Abläufe sowie die Realisierung auf dem sehr engen noch verbleibenden Raum in den bereits stark genutzten Gebäuden. Die Erweiterungen wurden zudem größtenteils bei laufender Produktion durchgeführt sowie unter Ausnutzung der Werksferien in Betrieb genommen.